PRESSEMITTEILUNG

BFW Mitteldeutschland warnt vor einseitiger Fokussierung auf Bestandserhaltung

Dresden, 28. April 2023. Bevölkerungswachstum, höhere Mieten und zunehmende Wohnraumknappheit – vor allem die Großstädte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stehen vor der Herausforderung, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

In diesem Zusammenhang warnt der BFW Landesverband Mitteldeutschland e. V. vor einer Verengung der Debatte auf die Bestandserhaltung. „Eine reine Fokussierung der Förder- und Unterstützungsinstrumente des Bundes auf den vorhandenen Wohnungsbestand, wie unlängst gefordert wurde, ist nicht zielführend, sondern kontraproduktiv“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Seidemann. „Denn sie verkennt, dass gerade die Metropolen das Wohnungsproblem schnell lösen müssen.“

Zur Verdeutlichung: Allein im Jahr 2022 ist die Bevölkerung in den sieben mitteldeutschen Großstädten um 1,7 Prozent auf zusammen 2,25 Millionen Menschen gestiegen. Das Wachstum reichte von 0,7 Prozent in Jena auf bis zu 2,4 Prozent in Leipzig. Gleichzeitig geht die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen und bestehenden Gebäuden dramatisch zurück. So steht in Magdeburg für das vergangene Jahr ein Minus von 12,3 Prozent zu Buche, in Halle sind es minus 13,8 Prozent. Noch deutlicher fällt die Reduktion in Dresden und Jena mit minus 55,3 respektive minus 44,9 Prozent aus.

Konzentration auf Bestandserhaltung darf Neubau nicht behindern

Eine steigende Nachfrage, vor allem nach bezahlbarem Wohnraum, findet nicht das entsprechende Angebot. Im Ergebnis steigen die Preise beziehungsweise die Mieten. „Statt den Markt mit dirigistischen Instrumenten wie Mietendeckeln und Mietpreisbremsen zu regulieren und damit Investitionsanreize zu schwächen, sollte die Politik lieber alles aus dem Weg räumen, was zurzeit den Neubau behindert“, so Dr. Ingo Seidemann und nennt Beispiele: 

„In der aktuellen Situation mit hohen Finanzierungskosten sind alle überflüssigen Regelungen eine zusätzliche Belastung. Braucht wirklich jede Wohnung einen eigenen Parkplatz? Warum müssen Zimmerdecken in Deutschland wesentlich dicker sein als im restlichen Europa? Oder warum werden beim Lärmschutz Verkehrsgeräusche anders bewertet als gewerbliche Schallimmissionen? Hier muss klug und mit Augenmaß dereguliert werden, ohne Abstriche bei Sicherheit, Qualität und Klimaschutz in Kauf zu nehmen. Dann kann Bauen wieder zu vernünftigen Kosten erfolgen – was schlussendlich bedeutet: Wohnen zu bezahlbaren Preisen.“

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